header
 
Aktuelles
Programm
Jugendkreativwerkstatt
Wir über uns
transparenzDie Dozenten
transparenzZiele & Konzept
transparenzVorstand / Beirat
transparenzSatzung
transparenzPresse
Referenzen
Impressionen
Mitglied werden
Vernetzung
Kontakt / Anfahrt
Impressum

 

 

Kunstfieber: 500 Altenberger beteiligen sich an Skulpturenausstellung

 

 

Für den Vorsitzenden des Altenberger Heimatvereins Bernhard Gerdes ist es ein Glücksfall. Einer, der seit neun Jahren anhält und mittlerweile dazu geführt hat, dass in Altenberge das Kunstfieber ausgebrochen ist. Über 500 Kinder, Erwachsene und Senioren beteiligen sich momentan an dem Skulpturenprojekt „Generationen im Dialog“, das in einer großen Ausstellung an verschiedenen Punkten im Ort am 21. Februar seinen Höhepunkt finden soll.

presse

Der Glücksfall ist übrigens weiblich und heißt Susanne Opp-Scholzen. 1997 kam die gebürtige Kielerin und Literaturwissenschaftlerin nach Altenberge. Drei Kinder im Schlepptau, suchte sie ein Theaterangebot für ihren Nachwuchs. Das es nicht gab. Opp-Scholzen nahm sich vor, selbst aktiv zu werden. Ein Konzept für Kindertheater stieß auf Wohlwollen in der Politik, Geld wollte man ihr in der Sitzung des Kulturausschusses als Einzelperson aber nicht geben. „Da stand ein Mitglied des Heimatvereins auf und lud mich ein, es mit dem Heimatverein zu tun“, erinnert sich Opp-Scholzen, die mittlerweile bei der Gemeinde als Kulturbeauftragte angestellt ist. „Wir möchten nicht mehr auf sie verzichten“, sagt Bernhard Gerdes. „Wo gibt es schon einen Heimatverein, der so viele Kinder anlockt?“, fügt er hinzu. Hunderte kommen jedes Jahr zu den Vorstellungen.

Mit Paul Winz, seines Zeichens Bildhauer, kommt 2003 eine zweite Person ins Spiel. Die Altenberger Kulturwerkstatt wird gegründet. Ein Verein, der Lesungen und kreative Kurse anbietet. Oder zum Beispiel mit dem größten Sportverein vor Ort zum Zeitzeugengespräch einlädt und Promis wie den „Wembley-Torhüter“ Heinz Tilkowski in den Ort holt.

In einer alten Werkstatt bezieht der Verein Quartier und wird anfangs kritisch, zum Teil ablehnend beäugt. Der Mietzuschuss wird von der Gemeinde als Kredit gewährt. Davon redet heute niemand mehr. Nicht einer aus den politischen Reihen, der nicht hinter dem Konzept steht. Und das Konzept heißt „Vernetzung“. Susanne Opp-Scholzen macht Türen auf, bringt Sportler und Kfd-Frauen zusammen oder schaut, wo es Fördertöpfe gibt. 15 000 Euro hat sie in einem guten Jahr vom Land geholt, ein neu gegründeter Kulturbeirat verteilt das Geld auf Antrag. „Die Grenzen sind weit, wir müssen aber überzeugt werden“, sagt Opp-Scholzen.

Ob Pfadfinder oder Seniorenbeirat, jeder kann davon profitieren. „In Altenberge gibt es viele kreative Menschen, die sich mit ihren Fähigkeiten einbringen“, sagt Opp-Scholzen. Höhepunkt ihrer Arbeit ist das Skulpturenprojekt. Neun Künstler arbeiten mit über 500 Beteiligten daran, Skulpturen zu erstellen, die im öffentlichen Raum ausgestellt werden sollen. „Da sind Leute, große und kleine dabei, die haben noch nie zuvor kreativ gearbeitet. Das ist auch für die Künstler eine Herausforderung“, sagt Opp-Scholzen. „Ich sehe das auch als Präventionsarbeit, die die Gesellschaft zusammenhält.“ Kinder bekämen Schlüsselkompetenzen vermittelt.

„Das ist kulturelle Bildung“, sagt Opp-Scholzen und meint, dass der Begriff in Altenberge keine Floskel ist. „Für das Selbstbewusstsein der Kinder ist es von immenser Bedeutung“, ist der Vorsitzende des Heimatvereins und ehemalige Bürgermeister überzeugt. Er geht fest davon aus, dass der Zwei-Jahres-Vertrag der Kulturbeauftragten trotz leerer Kassen verlängert wird. Gerdes: „Man kann hier nicht einfach Schluss machen.“ Das meinen auch zahlreiche Teilnehmer, die bei dem Skulpturenprojekt mitmachen. Sie haben kreative Fähigkeiten entdeckt, die sie jetzt ausbauen wollen. Wie, da wird Susanne Opp-Scholzen schon etwas einfallen.

UWE RENNERS, WN

zurück zur Übersicht

  © Copyright by Kulturwerkstatt Altenberge e.V. / Datenschutzerklärung