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Auf der Suche nach dem Sinn


„Hallo Wilko“, schallt es wiederholt durch das Foyer der Hauptschule - und der Gerufene grüßt freundlich winkend zurück. Er sitzt auf einer Bank in der Ecke der Halle und erzählt gerade von der Projektarbeit mit den Kindern. Wilko Korntheuer ist Keramiker und an dem Altenberger Skulpturenprojekt „Jung & Alt - Generationen im Dialog“ mit einer Arbeitsgemeinschaft von 14 Schülern zwischen Alter von elf bis 13 Jahren beteiligt. Sie formen und kneten Figuren aus Ton.

Presse

„Die Arbeit mit den jungen Leuten macht mir Spaß“, sagt Korntheuer. Und das merkt man an den Reaktionen auf beiden Seiten. „Erst müssen die Schüler die Zweifel an der Fähigkeit, ein wenig künstlerisch tätig zu sein, überwinden“, erläutert der 35-Jjährige, „sonst bleibt es eine Pflichtübung ohne Anteilnahme.“ Und er fährt fort: „Erklären, zeigen und immer wieder motivieren sind die Grundvoraussetzungen dafür. Eine Hemmschwelle muss überwunden werden. Die Kinder müssen mit dem Kneten und Formen selbst erfahren, dass aus der Tonmasse eine Figur entsteht.“ Wenn das erreicht sei, beginne der Spaß und das Zutrauen wachse. Es entstehe Freude, etwas Einzigartiges zu schaffen. Fantasie und kreative Einfälle hätten Kinder grundsätzlich mehr als Erwachsene.

Wilko Korntheuer ist Jahrgang 1974 und in Hagen aufgewachsen. „Nur die künstlerischen Fächer wie Malen, Werken und Theater haben mich begeistert“, erinnert er sich an seine Schulzeit zurück. Deshalb wollte er nach dem Abitur 1994 auch nicht weiter lernen und wurde zum „Weltenbummler“. Für eine längere Zeit hat er dann in Israel, Indien, Südamerika und immer wieder in Europa gelebt. „Ich war auf der Suche nach dem Sinn des Lebens“, erzählt Korntheuer und „den habe ich gefunden.“

„Danach musste etwas Neues mit einer Perspektive, wirtschaftlichen Grundlage und vielleicht auch dauerhaft Familiäres kommen“, berichtet er über den beabsichtigten „Neubeginn“. 2002 wurde er dann auf dem Gärtnerhof Entrup 119 sesshaft und gründete eine Familie. Nachdem ihm eine Tischlerlehre nicht zusagte, entdeckte er seine Leidenschaft für Keramikarbeiten. Wegen der großen Vielseitigkeit des Tons konnte er handwerklich kreativ tätig sein und seine künstlerischen Neigungen ausleben. Er stellte insbesondere Gebrauchsgeschirr mit einer künstlerischen Ausrichtung wie bemalte Schalen, Teller und Tassen her. Alles in Handarbeit, auf der Drehscheibe filigran gearbeitet und jedes Stück ein Unikat. Vermarktet wurden die künstlerischen Produkte über Töpfermärkte. Unter anderem hat er auch ein Kunstwerk zur Kulturpreisverleihung der SPD im Jahre 2007 geschaffen.

Im vergangenen Sommer war für ihn „die schöne Zeit“ in Entrup beendet und er zog mit seinen beiden Kindern im Alter von vier und sechs Jahren nach Münster. Dort übernahm er im Geistviertel von guten Freunden eine Wohnung und eine ausbaufähige Werkstatt. „Auf dem Gärtnerhof in Entrup 119 waren die Werkstattmöglichkeiten begrenzt und meine kleine Familie nur selten allein. In Münster können wir auch mal unter uns bleiben“, begründet er den Umzug. Er möchte sein künstlerisches Töpferhandwerk weiter entwickeln und möglichst bald wirtschaftlich - ohne Fördermittel - betreiben.

Seine Kurse zu Grundtechniken und Kreativität im Umgang mit Ton wird er weiterhin in der Kulturwerkstatt Altenberge geben.

Von Rudolf Rickers

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